Teamfahrt der Technikerklassen TKEM1 und TKMB1
Im Schullandheim mit Erwachsenen? Diese Frage wurde bei Bekanntgabe des Zielortes der Techniker- Teamfahrt von manchen Teilnehmern gestellt. Nichtsdestotrotz machten sich am Montag, den 28. November die Klassen TKEM1 und TKMB1 mit der Regionalbahn und Herrn Pürschel auf die Reise nach Neustadt an der Aisch. Von dort ging es weiter mit einem eigens gecharterten Bus nach Obersteinbach, wo Herr Betz mit den Materialien für die nächsten Tage wartete. Im umgebauten Schloss von Obersteinbach ist das Schullandheim untergebracht. Für Zweifel an der Unternehmung war nun in zweierlei Hinsicht kein Platz mehr: Gebäude und allgemeine Stimmung überzeugten.
Nach einer kurzen Orientierungs-Einführung ging es direkt zu den Teamaufgaben. Die Schüler mussten zuerst in zwei Gruppen gegeneinander antreten, welche als erste Gruppe den Herbergshof ohne Bodenberührung überqueren konnte. Als Hilfsmittel waren nur eine kleine Anzahl an Holzbrettchen, Teamgeist und die Vorstellungskraft der Schüler zugelassen. Besonders letztere kam voll zum Zuge: Es wurden Ketten gebildet, Schüler huckepack genommen; es wurde geschlittert und dem Gegner geschickt der Weg abgeschnitten; es wurde mit großem Einsatz (und entsprechend eindrucksvollem Anfeuern!) versucht, das Ziel als erste Gruppe zu erreichen.
Die nächste Aufgabe folgte nach einer kurzen (aber notwendigen) Verschnaufpause: Eine lange Stange muss auf den ausgestreckten Zeigefingern der Teilnehmer immer waagrecht geführt werden. Die Teilnehmer müssen dabei synchron in die Hocke gehen und wieder aufstehen: Eine echte Konzentrations- und Koordinationsübung!
Last (but not least!) galt es mit Hilfe von Schnüren, welche die im Kreis aufgestellten Teilnehmer in den Händen hielten, einen an diesen Schnüren aufgehängten Haken so zu steuern, dass Bausteine aufgehoben und zu einem Turm aufgestellt werden konnten. Einfühlungsvermögen, Zusammenarbeit und viel Geduld und Arbeitsruhe halfen hier beiden Gruppen zum Ziel.
Bevor es am Abend bei freier Zeitgestaltung in die Turnhalle, an den auf Karteltisch, oder vor die Fußball-WM-Übertragungs-Leinwand gehen konnte, stand – nach einem Nachmittagssnack - noch ein „offizieller“ Teil an: Der Workshop Lernen lernen. Lernpsychologisches aus der Wissenschaft wurde den Schülern präsentiert und Aufgaben gestellt. Die Schüler konnten so die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf ihre bisherigen Lernerfahrungen beziehen und so neue Impulse für ihr Lernen gewinnen.
Trotz der für manchen Teilnehmer ungewöhnlichen Schlafstatt („Doppelstockbetten, lange nicht gesehen!“) konnte die gesamte Lerngruppe nach dem Frühstuck zum Hauptteil des zweiten Tages aufbrechen. Die von den Schülern geplante Wanderung führte über Feldwege zu einer Brauerei, in der man von einer Besuchertribüne die Fließband-Abfüllung eines beliebten teehaltigen Erfrischungsgetränkes betrachten konnte. Beim anschließenden Besuch des Brauerei-Shops wurde die Wegzehrung optimiert und so konnte es nun zum geschichtsträchtigen Ortskern von Münchsteinach gehen: Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche (samt umliegenden Gebäuden) lud trotz der nasskalten Witterung zum Verweilen und Sinnieren ein. Eine anschließende Verpflegungspause vertrieb hie und da auftauchende Müdigkeitsgefühle und gab Kraft für die in weitem Bogen geführte Rückkehr zur Herberge. Nach Kaffee und Gebäck folgte der zweite Lernen-lernen-Teil. Das Abendessen rundete den Teambildungstag kulinarisch ab.
Vor dem abendlichen Stockbrot-Lagerfeuer verteilten sich die Teilnehmer wieder auf Karteltisch, Turnhalle oder die Fußball-WM-Übertragungs-Leinwand; manch einer wechselte auch munter hin- und her.
Am nächsten Tag stand schon die Rückkehr nach Roth an. Da das Schullandheim insgesamt sehr überzeugte, werden nach Möglichkeit auch zukünftig ein Mal im Jahr Technikerklassen der Fachschule Roth dort zu Gast sein.