In der Industrie werden Maschinen oder Produktionsanlagen häufig mit Hilfe von sog. GRAFCETs beschrieben. Der Programmierer hat dann die Aufgabe, ein entsprechendes SPS-Programm zu erstellen. Die IEC-Norm 61131-3 regelt hierbei die Ausführung: Früher wurde mit sog. Merkern und absoluten Adressen programmiert. Nach der aktuellen Norm werden in den Programmen Variable eingesetzt. Damit können die Programme universell und wiederverwendbar gestaltet werden.
Genau das war auch das Ziel der Fortbildung, umgesetzt wurde dies mit den am BSZ Roth ansonsten im Praxis-Unterricht eingesetzten Sortierband-Modellen.
Bereits im Vorfeld wurden aufwändige Lehrgangsunterlagen (Szenarien und zugehörige GRAFCETs) von Christian Porsche (Fachlehrer Elektro am BSZ Roth) und Christian Duhr (Fachmitarbeiter ET/IT der Regierung von MFr) erstellt.
Die Lehrgangs-Leitung lag bei Herrn Duhr, als externer Referent konnte mit Sven Pechmann von der Fa. mde (Michael Dziallas Engineering) ein kompetenter Fachmann mit mehrjähriger Erfahrung im Bereich der SPS-Programmierung gewonnen werden. Teilnehmer an der Fortbildung waren erfahrene Lehrkräfte aus dem Bereich der Automatisierungstechnik, die sich von vorherigen Fortbildungen bereits kannten und ihr Wissen in diesem Bereich vertiefen wollten.
Herr Porsche hatte vor Beginn der Fortbildung die notwendigen Lehrgangsmittel im IFU WE04 vorbereitet und aufgebaut. Jedem Teilnehmer stand jeweils eine SPS, ein Sortierband sowie ein Programmiergerät zur Verfügung.
Im ersten Teil der Fortbildung mussten zwei Teil-GRAFCETs programmiert werden. Nach etwa zwei Stunden konnten alle Teilnehmer ihre Modelle in Betrieb nehmen. Anschließend wurde gemeinsam auf die Details geschaut und gefachsimpelt, welche Schritte oder Änderungen denkbar und auf den eigenen Unterricht anwendbar wären.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann ans Eingemachte. Der Schwierigkeitsgrad wurde deutlich erhöht und es mussten jetzt Unterbrechungen durch Aus-Befehle, Zähler und Quittierungen hinzugefügt werden. Die neuen Funktionen wurden wieder anhand eines GRAFCETs veranschaulicht.
Anschließend wurde von den Teilnehmern wieder fleißig programmiert und tatsächlich konnten am Ende alle ihre Modelle fehlerfrei in Betrieb nehmen.
Nach der zweiten Phase folgte wieder eine Diskussionsrunde der Teilnehmer und des Referenten.
Am Ende waren sich alle einig: Es war eine anspruchsvolle und gewinnbringende Fortbildung! Jeder Teilnehmer konnte Erkenntnisse und Anregungen mit in seine Stammschule nehmen. Auch wurden schon neue Szenarien entworfen, wie es weiter gehen könnte.
Diese Art von Fortbildungen ist wichtig und auch nach außen hin anerkannt. Sogar Herrn Haniotes, Berater der Fa. Siemens für Schulausstattungen und Fortbildungen, war es einen Besuch der Veranstaltung wert. Sein Resümee: Die Zusammenarbeit mit den Schulen im Hinblick auf solche speziellen Fortbildungen sollte vertieft und ausgebaut werden.
Bericht: Christian Porsche, Anton Kleber